7. Februar 2014

Nach 6 Jahren Abstinenz war ich in dieser Woche wieder einmal auf der LEARNTEC.

Auffallend war, dass in fast allen Gesprächen nach dem Highlight, dem neuesten technischen Feature gesucht wurde. Offensichtlich ist das der Anspruch der Aussteller und Besucher.

Zurück in München haben wir diesen Eindruck weiter diskutiert und praktischerweise im Weiterbildungsblog von Jochen Robes einen Hinweis auf den Artikel Reviewing the trajectories of e-learning, von Grainne Conole gefunden, in dem die wichtigsten Innovationen der Lerntechnologie seit Beginn der 80er Jahre aufgelistet sind. Es entsteht der Eindruck, dass die E-Learning-Welt verzweifelt versucht, neue Technologien zu erfinden, die das Lernen noch innovativer gestalten können. Was dabei herauskommt, sind Technologien, die nur an der Oberfläche kratzen, aber keine wirkliche Veränderung im Lernen erzeugen. Diese Technologien werden im Unternehmen eingesetzt, in der Erwartung auf weitreichende Lernveränderungen, die in der Regel nicht eintreten. Was Unternehmen wirklich brauchen, ist ein Wandel von Einstellungen zum Lernen. Diese können durch Technologien unterstützt, aber nicht erzeugt werden. Damit dieser Wandel tatsächlich bei jedem Mitarbeiter stattfindet, sind ganzheitliche Konzepte erforderlich, die neue Lernansätze, wirksame Technologien und Multiplikatoren beinhalten.

Da stimmt es einen doch hoffnungsvoll, dass Josh Bersin 2014 als Jahr des Employees proklamiert:

In 2014 the theme is “simplify” – understand technology but keep it simple. Employees are already overwhelmed and we need to make these tools and content easy to use. The word for 2014 is “adoption” – make technology easy to use and it will deliver great value.

Oder um es mit Ian Cameron, seinerzeit Chief-Designer von Rolls-Royce zu sagen:

Simplicity is the hardest principle to follow.

Astrid Tietgens
schreibt für den perspektive3 Blog. Ihre Spezialgebiete sind (Lern-)Communities, Infografiken, Know-how Transfer, CRM und Führung. Sie hat perspektive3 2005 gegründet.