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21. Mai 2014

Neulich bin ich nach längerer Zeit wieder über die von Intel erstellte Infografik „What Happens in an Internet Minute“ gestolpert, die auf wunderbare Weise die allgegenwärtigen Auswirkungen der Digitalisierung auf das menschliche Leben und Verhalten veranschaulicht. Wenn man die Grafik unter dem Gesichtspunkt der Geschwindigkeit ansieht, in welcher neue Kommunikationsinhalte entstehen, in welcher sie verbreitet werden und mit welcher Geschwindigkeit sie veralten, stellt sich die Frage, wie ein Wissensarbeiter, für dessen Job eine gute Informiertheit über den Stand der Dinge in seinem Fachgebiet unentbehrlich ist, es schafft, mit der Menge an Informationen produktiv umzugehen und sich nicht überfordert zu fühlen.

Mir persönlich hat in dieser Hinsicht extrem geholfen, das Thema in die eigene Hand zu nehmen und ein eigenes System für den Umgang mit Wissen und Informationen zu entwickeln. Eine Umgebung online und offline zu schaffen, in der ich einerseits mit der rasenden Außenwelt verknüpft bin und über Neues informiert werde, in der ich aber auch Informationen in Ruhe weiter verarbeiten kann und Ideen mit anderen teilen kann, um Wissen weiter wachsen zu lassen.

Folgende Schritte haben mich zu diesem persönlichen System hingeführt:

Im ersten Schritt habe ich mir Gedanken gemacht über die eigenen beruflichen Ziele, die ich gerne erreichen würde (ein eigenes ePortfolio war mir dabei eine Riesenhilfe). Diesen Filter habe ich dann eingesetzt bei der Identifikation und Suche von zuverlässigen Informationsquellen, die mich mit Blick auf meine Ziele weiterbringen. Ganz wichtig bei diesem Schritt war für mich auch, den bisherigen (täglichen) Informationsinput auf seine Relevanz zu überprüfen und die Menge an unnötigen Informationen soweit es geht zu reduzieren.

Im zweiten Schritt habe ich verschiedene online und offline Tools getestet, die mich in meinem strukturierten Umgang mit Informationen und Wissen unterstützen können. Mit der Zeit hat sich dann aus den Tools, die zu mir, meinen Themen, meinem Bedarf und meiner Arbeitsweise am besten passen, eine Umgebung herauskristallisiert, in welcher jedes Tool nicht nur seine Berechtigung hat, sondern auch eigene Routinen mit sich bringt.

Eine große Entlastung ist für mich zum Beispiel die Verwendung eines RSS-Feed Readers, der es mir ermöglicht, auf einen Blick an einem Ort über alle neuen Beiträge aus Webseiten, die ich als Quellen abonniere (typischerweise Experten-Blogs, aber auch Inhalte, die ich früher in Newsletter-Form abonniert habe), informiert zu sein. Ich persönlich verwende The Old Reader, es gibt aber auch eine ganze Reihe von Alternativen wie z.B. Newsblur, Feedly oder Reeder.

Folgende Features schätze ich an meinem RSS-Feed Reader am meisten:

1.) Möglichkeit, eine große Anzahl von Quellen zu verfolgen, ohne dabei die Übersicht zu verlieren – alle abonnierten Feeds sind aufgelistet, die Anzahl neuer Beiträge direkt neben dem Feed vermerkt.

2.) Möglichkeit, Feed-Listen zu erstellen – thematisch sortiert oder was sich bei mir persönlich bewährt hat – eine Aufteilung in short und long list (oder noch eine Möglichkeit dazwischen) je nachdem, wie viel Zeit man für die Beschäftigung mit den Inhalten gerade hat.

3.) Möglichkeit, interessante Beiträge (z.B. für späteres Lesen) zu markieren und damit auch schneller finden.

4.) Möglichkeit, interessante Beiträge per E-Mail direkt weiterzuleiten.

5.) Möglichkeit, alle Beiträge mit einem Klick als gelesen zu markieren, um beim nächsten Besuch auf einen Blick nur die neuen Beiträge zu sehen.

6.) Das Tool funktioniert auch als Datenbank und ist vollständig durchsuchbar.

7.) Keine Push-Nachrichten – der Nutzer entscheidet selbst, wann und wie oft er sich mit den abonnierten Inhalten beschäftigen möchte.

Wie bereits erwähnt ist der RSS-Feed Reader nur eines der Tools, die ich in meinem „System“ nutze. Seine Vorteile liegen eindeutig in der Bündelung so vieler Quellen an einer Stelle und in der automatischen Aktualisierung um neue Inhalte aus den bewährten Quellen. Neben dem RSS-Feed Reader haben sich allerdings auch Twitter, Pinterest, Slideshare, XING, LinkedIn, Evernote und das firmeninterne soziale Netzwerk als wertvolle Tools für unterschiedliche Zwecke in meinem System etabliert. Über die jeweiligen Vorteile und die Nutzung werde ich in einem der nächsten Blogartikel wieder berichten.

Katerina Krejcarkova
schreibt für den perspektive3 Blog. Ihre Spezialgebiete sind Social Learning, Workplace Learning und Persönliches Wissensmanagement. Sie arbeitet seit 2011 für perspektive3.

Leserfrage

Welche Strategien oder Tools nutzen Sie, um mit den Entwicklungen in Ihrem Fachgebiet Schritt zu halten?

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