1. Juli 2014

Social Media im Unternehmen, Social Media in der Ausbildung, Social Media in der Freizeit – selbst die hartnäckigsten Widerstandskämpfer müssen zugeben, dass Social Media unsere verschiedenen Lebensbereiche in gewisser Weise verändern. Social Media ist ein langfristiger Trend, der – wie jeder Trend – Gefahren und Potenziale mit sich bringt. Und gerade am Arbeitsplatz lassen sich diese Gefahren und Potenziale an einem häufigen Interessenskonflikt erkennen: Der Arbeitgeber sieht in Social Media ein enormes Ablenkungspotenzial, genauso enorm ist jedoch offensichtlich das Bedürfnis der Arbeitnehmer nach regelmäßiger Nutzung von Social Media. (Wie) Kann dieser Konflikt gelöst werden?

Die Lösung liegt meiner Meinung nach auf der Hand: Ein erfolgreicher Kompromiss ist möglich, wenn Social Media selbst ein fester und wichtiger Bestandteil des Unternehmens werden. Dafür reicht es nicht aus, ein firmeneigenes, virtuelles Netzwerk zu erstellen. Nur wenn der Wandel von entscheidenden Stellen im Unternehmen mitgetragen wird, kann Social Media ein echter Teil des Unternehmens werden. Einer dieser Ausgangspunkte liegt in der Weiterbildung, da die Mitarbeiter an dieser Stelle wichtige Kompetenzen zum Umgang mit Social Media entwickeln können. Die Trainingsverantwortlichen sind es also, die den Wandel mit vorantreiben können, indem sie Social Media als festen Bestandteil des lernenden Unternehmens etablieren.

Unternehmen benötigen somit Trainingsverantwortliche, die sich als Social-Media-Experten präsentieren können. Damit die Trainingsverantwortlichen jedoch die Bedeutung und die Einsatzmöglichkeiten von Social Media kompetent einschätzen können, sollten die folgenden drei Voraussetzungen erfüllt sein:

Wissen – Kompetenzen – Einstellung

Die erste Stufe im Lernprozess der Trainingsverantwortlichen ist das Wissen. Dazu lernen sie verschiedene Social Media Tools kennen, indem sie entdecken, ausprobieren und auf die Anwendbarkeit im Training untersuchen. Mit diesem Prozess des Entdeckens erwerben sie Kompetenzen im Umgang mit Social Media. Sie können verschiedene Tools in diversen Kontexten zielorientiert anwenden.

Durch Entdecken und Anwenden alleine kann jedoch kein echter Wandel entstehen. Die Trainingsverantwortlichen müssen Social Media verinnerlicht haben, sie müssen Social Media „leben“. Auf diese Weise können sie die Chancen zielgerichtet nutzen, gleichzeitig den Risiken erfolgreich begegnen und das Lernen im Unternehmen somit nachhaltig verändern.

Nur ein Trainingsverantwortlicher, der Social Media lebt, kann die Mitarbeiter in den Wandel mit einbeziehen und somit zur Zukunftsfähigkeit des Unternehmens einen entscheidenden Beitrag leisten.

Carolin Boll
schreibt für den perspektive3 Blog. Ihre Spezialgebiete sind (webbasiertes) Training, Generation Y und selbstgesteuertes Lernen. Sie arbeitet seit 2012 für perspektive3.